Schuhplattler Tracht

Wenn die Bauern in den Alpen im 18. und 19. Jahrhundert den Schuhplattler tanzten, trugen sie die gleichen Kleider, die sie auch auf dem Bauernhof oder bei der Arbeit im Dorf anzogen. Die Männer trugen robuste Lederhosen, die nicht gewaschen und selten geflickt werden mussten. Die Lederkniebundhosen waren so zweckmäßig, dass auch Frauen sie manchmal anzogen, aber normaler- weise trugen die Frauen einen langen Rock aus Baumwolle, Leinen oder Wolle, dazu ein Mieder, eine Bluse und eine Schürze. Im Bayerischen Dialekt wurden junge Frauen „Dirndl“ genannt, deren Kleidung „Dirndlgewand“. Nach und nach wurde das Wort für die Kleider der Frauen zu „Dirndl“ verkürzt.

Einige Schuhplattlergruppen tragen Kniebund-lederhosen, aber die können zum Tanzen unbequem sein, besonders bei warmen Temperaturen. Viel häufiger werden kurze Lederhosen getragen, die knielang oder fast knielang seien können, wie von traditionellen Gruppen und Oktoberfestbesuchern bevorzugt, bis hin zu viel kürzeren, wie bei den „Schuhplattlern Tramin“, den „Oberbairing Kinder“ und anderen, zeitgemäßeren Vereinen. Während Pfadfinder schon immer ihre Lederhosen ohne Träger getragen haben, gehören die Lederhosenträger bei Trachtenvereinen und Tanzgruppen dazu, entweder als schmale Standard-Ausführung in H-Form oder als reich bestickte, breite Edel-Variante.

Lederhosen sind üblicher- weise aus Kalbsvelour oder Wildbock und die Farben reichen von grau über grün bis hin zu glänzendem schwarz. Die meisten Leder- hosen haben einen geknöpften Latz, aber in den 1960ern und 70ern wurden Lederhosen modern, bei denen der Latz mit zwei Reißverschlüssen geschlossen wird. Diese Art sieht man heute noch. Normalerweise werden kurze Lederhosen an den Beinen umgekrempelt und oft kann man sie hinten durch ein Lederbändchen etwas weiter machen, so dass die Kinder hineinwachsen können. Lederhosen sind so teuer, dass noch bis in die 1960er Jahre viele Jungen mit sechs oder sieben ein zu großes Paar bekamen, das sie dann sechs, sieben Jahre täglich getragen haben und hineinwuchsen, bis sie dann eine neue Lederhose bekamen, die wieder viele Jahre getragen wurde. Und weil Leder das Waschen nicht verträgt, wurden sie eben in den ganzen Jahren niemals gewaschen!

Hemden

Häufig tragen Schuhplattlergruppen langärmelige, weiße sowie rot, blau oder grün karierte Hemden. Die vornehmsten Hemden sind oft vorne mit Blumenmustern bestickt. Viele Schuhplattler-gruppen krempeln beim Tanzen die Ärmel auf.

Dirndl

Das Dirndl entstand während des 18ten Jahrhunderts als schlichtes, praktisches Gewand für Bedienstete mit einem langen Rock, einem Mieder, einer Bluse und einer Schürze.

Als Winterdirndl wurde es aus dickem Baumwollstoff, Leinen oder Wolle geschneidert; im Sommer war es kurzärmelig und aus leichterem Stoff. Inder zweiten Hälfte des 19. Jahr- hunderts, alsder Schuhplattler und Lederhosen in Modeunter den Adel wurden, entwickelt das Dirndlin stilvolle Kleidung aus Seide oder Satin für die sehr Reichen. Im Laufe der Jahre ist ihre Popularität gestiegen und zurück- gegangen, aber wie die Lederhosen, hat das Dirndl in letzter Zeit ein Wiederaufleben in Deutschland und Österreich.

Sonn- und Feiertags wurde die Arbeitskleidung ausgebürstet und zum Kirchgang oder Festen angezogen, dann mit einem sauberen, weißen Hemd oder Bluse und besseren Kopftüchern oder besonderen Hüten ergänzt, dazu kamen feinere Strümpfe. Im Sommer wurden anstatt Kniebundlederhosen kurze Lederhosen und kürzere Röcke mit dünneren Hemden getragen, aber an ein besonderes Gewand für die Sonntage war für die einfachen Leute in Bayern oder Tirol nicht zu denken, und wohl auch nicht zu bezahlen.

Lederhosen und Dirndl waren für viele Jungen und Mädchen eine übliche und tägliche Bekleidung bis in die 1960er Jahre, in der DDR, Bayern und Tirol sogar bis zur Jahrhundertwende. Auch heute noch wird beides von Erwachsenen und Kindern in einigen Gegenden häufig angezogen; bei Volks-festen wie dem Oktoberfest und bei Trachten-vereinen, von denen es Tausende gibt, gehören Lederhosen und Dirndl einfach dazu. Für viele Pfadfinder in Deutschland und Österreich, sogar für einige Pfadfinder in Frankreich, gehört die kurze Lederhose wie selbstverständlich zur Pfad-findertracht. Viele Wanderer tragen gerne kurze oder Kniebundlederhosen, besonders in den Bergen.

Für Schuhplattler gehören Lederhosen und Dirndl einfach dazu. Sowohl Lederhosen als auch Dirndl gibt es in einfacher Ausführung, so wie man sie seit Generationen trägt, aber auch als sehr fein gearbeitete Bekleidung, die leicht einmal Hunderte von Euro kosten kann.

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Wie Man Lederhosen Herstellt

Janker, Westen und Hüte

Janker werden häufig zu Lederhosen an Fest- und Feiertagen getragen, müssen aber vor dem Tanzen ausgezogen werden. Janker werden aus gewalkter Schafswolle hergestellt, sind kragenlos, haben häufig breite Revers und sind traditionell grau, grün oder braun. Die Knöpfe sind aus Hirschhorn oder Hirschhornimitat. Einige Gruppen tragen Westen, auch Filzhüte sind üblich. Die Filzhüte können mit einem Gamsbart, einer Feder oder Anstecknadeln und Abzeichen verziert sein.

Strümpfe und Schuhe

Die Kniestrümpfe sind oft unifarben grau, grün oder weiß. Loferl sind zweiteilige Strümpfe und bestehen aus kurzen Socken mit etwas höher zu tragenden Extra Stutzen. Die besten Schuhplattler Schuhe haben eine Ledersohle, und sind weder zu leicht, noch zu schwer und klobig. Echte Schuhplattler Haferlschuhe sind ideal, aber sie sind teuer, nicht alltagstauglich und Kinder wachsen schnell aus ihnen heraus.

Berchtesgadener Lederhosenmacher

Lederhosenmacher aus Bertechtesgaden

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Lederhosen Machen

From the Website: Destination Munich

The history of using fur or animal hide for pants goes all the way back to Otzi the Iceman, the 5,300-year-old frozen mummy of whom was found near the Alpine Austro-Italian border in 1991. But lederhosen as we know and love it today first took shape in the 1700s. It had been reasonably common across Europe for peasants to wear leather pants for farm work, horse riding and hunting.

But it was the Bavarians who invented the drop-down flap at the front. The French even dubbed it à la bavaroise, meaning in “in the Bavarian style”. In those days Europe’s aristocracy liked to dress up as peasants for fun, and so lederhosen became popular across all strata of society. Poorer folk dyed goat or sheep skin black for their pants, which were either short or full length “Bundhosen” style. It was the nobility who started wearing the soft, brown lederhosen made from deer or chamois skin that’s the most common variety today.

Lederhosen fell out of fashion for a while in the 1800s as pants made from cotton or cloth started to take over. An upstart called Joseph Vogel led a revival in 1883, when he and his mates from the pub gathered to protest a decline of Bavarian values.

The six of them started the first Tracht preservation society and even wore their short-length lederhosen to a church service in the town of Bayerischzell. The priesthood condemned the shorts as an affront to decency and tried to have them banned. But Bavarian King Ludwig II professed he was a fan and that was that. Farmers and aristocrats alike started donning lederhosen again.

But it was another Bavarian who really dealt the death blow to lederhosen being widely worn in everyday life. His name was Levi Strauss. Strauss hailed from a town near Nuremburg in northern Bavaria (a staunchly non-lederhosen wearing area) and migrated to San Francisco during the California Gold Rush. His blue “jeans” took over as the world’s most popular pant and the rest is history.